Einleitung
In der Welt der Computerarchitektur leuchten einige Namen heller als andere. Einer dieser Namen ist SPARC – eine Prozessorarchitektur, die eng mit der Firma Sun Microsystems und ihrer Vision von leistungsstarken Workstations verbunden ist. In diesem Blog-Post begeben wir uns auf eine Reise durch die Geschichte des Sun SPARC Prozessors und erkunden seine Entwicklung von den Anfängen bis heute.
Die Geburt einer Architektur: Projekt SAARC (1985-1987)
Die Geschichte des SPARC Prozessors beginnt Mitte der 1980er Jahre bei Sun Microsystems. Damals war das Unternehmen auf der Suche nach einer neuen Prozessorarchitektur für seine Workstation-Systeme. Das Ergebnis dieser Suche war das Projekt SAARC, aus dem später SPARC (Scalable Processor Architecture) hervorging.
Die Entwickler von SPARC setzten auf ein RISC-Design (Reduced Instruction Set Computing), das im Gegensatz zu den damals vorherrschenden CISC-Architekturen (Complex Instruction Set Computing) auf einen reduzierten Befehlssatz setzte. Dies ermöglichte schnellere und effizientere Prozessoren, die die Leistung von Suns Workstations deutlich steigern sollten.
Der erste Spross: Sun SPARC 1 (1987)
Im Jahr 1987 erblickte der erste SPARC Prozessor das Licht der Welt – der Sun SPARC 1. Dieser Prozessor basierte auf dem Design des Fujitsu MB86900 und wurde in der Sun-4/20 Workstation eingesetzt. Mit einer Taktrate von 16,67 MHz war der SPARC 1 zu dieser Zeit ein echter Leistungsträger und verhalf Sun Microsystems zu einem bedeutenden Wettbewerbsvorteil.
Die Einführung des SPARC 1 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte von Sun Microsystems. Von nun an setzte das Unternehmen auf die eigene Prozessorarchitektur und entwickelte diese kontinuierlich weiter.
Skalierbarkeit als Schlüssel: Die Weiterentwicklung des SPARC (1990er Jahre)
In den 1990er Jahren erlebte der SPARC Prozessor eine rasante Entwicklung. Neue Generationen von SPARC Prozessoren, wie der SuperSPARC und der UltraSPARC, kamen auf den Markt und setzten neue Maßstäbe in Sachen Leistung und Skalierbarkeit.
Ein Schlüssel zum Erfolg des SPARC Prozessors war seine offene Architektur. Sun Microsystems lizenzierte die SPARC Architektur an andere Unternehmen, die so ihre eigenen SPARC-basierten Systeme entwickeln konnten. Dadurch entstand ein breites Ökosystem an SPARC-Hardware und -Software, das die Verbreitung der Architektur weiter vorantrieb.
Das bedeutendste Unternehmen war Fujitsu, die 1998 ihren ersten SPRAC64 Prozessor produzierten.
Die Ära der Multi-Core-Prozessoren: SPARC T-Serie (2000er Jahre)
Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends hielt die Ära der Multi-Core-Prozessoren Einzug. Auch Sun Microsystems stellte sich dieser Herausforderung und entwickelte die SPARC T-Serie, eine neue Generation von SPARC Prozessoren mit mehreren Rechenkernen auf einem einzigen Chip.
Die SPARC T-Serie zeichnete sich durch ihre hohe Multithreading-Leistung und Energieeffizienz aus. Sie fand in High-End-Servern und Workstations Verwendung und trug dazu bei, die Position von Sun Microsystems im Enterprise-Markt zu festigen.
Or*** und SPARC (2010 - 2017)
Im Jahr 2010 übernahm Or*** Sun Microsystems und damit auch die Verantwortung für die SPARC Architektur. Unter der Führung von Or*** wurde die Entwicklung der SPARC Prozessoren fortgesetzt, wobei der Fokus verstärkt auf Cloud-Computing und Big-Data-Anwendungen lag.
Mit der Einführung des SPARC M7 Prozessors im Jahr 2015 unterstrich Or*** sein Engagement für die SPARC Architektur. Der SPARC M7 verfügte über innovative Sicherheitsmerkmale und eine noch höhere Leistung, die speziell auf die Anforderungen moderner Datenverarbeitungsaufgaben zugeschnitten war.
Am 1. September 2017 beendete Or*** die SPARC-Entwicklung nach Fertigstellung des M8. Ein Großteil der Prozessor-Kernentwicklungsgruppe in Austin, Texas, wurde entlassen, ebenso wie die Teams in Santa Clara, Kalifornien, und Burlington, Massachusetts.
2024 sind die neuesten kommerziellen High-End-SPARC-Prozessoren der SPARC64 XII von Fujitsu (der im September 2017 für seinen SPARC M12-Server eingeführt wurde) und der SPARC M8 von Oracle, der im September 2017 für seine High-End-Server eingeführt wurde.
Fujitsu wird seine SPARC-Produktion ebenfalls einstellen, nach zwei „verbesserten“ Versionen des älteren SPARC M12-Servers von Fujitsu in den Jahren 2020-22 (ursprünglich für 2021 geplant) und erneut 2026-27, dem Verkaufsende von UNIX-Servern im Jahr 2029 und einem Jahr später für den Mainframe und dem Ende des Supports im Jahr 2034, „um die Modernisierung der Kunden zu fördern“.
Fazit
Die Geschichte des Sun SPARC Prozessors ist eine Geschichte von Innovation, Leistung und Wandel. Von seinen Anfängen als Workstation-Prozessor bis hin zu seiner Rolle in modernen Cloud-Umgebungen hat SPARC die Welt der Computerarchitektur nachhaltig geprägt.